Film | Zombi Child
Zombi Child
Regie: Bertrand Bonello
Die jugendliche Fanny genießt das Privileg, auf die Maison d’éducation de la légion d’honneur, eine Elitehochschule in der Nähe von Paris, zu gehen. Sie nimmt ihre Schulbildung sehr ernst, gönnt sich aber dennoch nächtliche Treffen mit ihren Klassenkameradinnen im Kunstraum des altehrwürdigen Internats. Als Mélissa neu in die Klasse kommt, wird sie schnell in den Kreis der nachtaktiven Mädchen aufgenommen – die sich besonders von den Voodoo-Ritualen faszinieren lassen, die in Mélissas aus Haiti stammender Familie seit Generationen praktiziert werden. Als Fannys Freund mit ihr Schluss macht, sucht sie Mélissas Tante auf und bittet sie um magische Hilfe …
Regisseur Bertrand Bonello (u. a. NOCTURAMA, SAINT LAURENT) schlägt mit seinem neuen Film einen Bogen von der Gegenwart über das Haiti der 1960er Jahre bis in die französische Kolonialgeschichte. Mystisch, geheimnisvoll und faszinierend.
- Credits
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Darsteller: Louise Labeque, Wislanda Louimat, Mackenson Bijou, Katiana Milfort
Regie: Bertrand Bonello
Produktionsland: F
Produktionsjahr: 2019
- Pressestimmen
“Das können nur Franzosen: Bertrand Bonellos „Zombi Child“ ist stilvoll, musikalisch und unterhaltsam. Dabei ist dies auch ein Film über Kolonialismus und seine Folgen, über den Stolz der Schwarzen Haitis und die Kraft ihres Widerstands und über eine zukünftige Gleichheit der Gesellschaft.” SWR
“Mischt die Genres Coming-of-Age- und Horrorfilm und hat große Qualitäten. Unbedingt sehenswert!” Hans Helmut Prinzler
„…führt das Genre des Zombie-Films zu seinem Ursprung zurück, in einer Mischung aus Highschool- und Horrorfilm, aus historischem Exkurs und assoziativer Annäherung.“ Die Zeit
“Die Themen sind der Handlung nicht übergestülpt, sie durchziehen sie, wie die Geschichte die Gegenwart nun einmal durchzieht. Der Film greift zurück auf das Erbe von 1791, dem Jahr der haitianischen Revolution, die aus einem Sklavenaufstand hervorging. Diese verdrängte Widerstandsgeschichte kommt zum Vorschein, wenn die Mädchen Hip-Hop hören oder Mélissa ein Referat über Rihanna hält.” Der Spiegel
“…geht zurück zu den Wurzeln des Voodoo-Zaubers und verknüpft ihn mit französischer Kolonialgeschichte.” Süddeutsche Zeitung
“Zombis haben kein Gedächtnis, aber Bonellos diskontinuierliche Geschichte dringt durch das Bewusstsein hindurch in ein Zwischenreich.” Tagesspiegel
“Mit dieser eigenwilligen und immer wieder irritierenden Mischung aus Internatsdrama und artifizieller Horrorstudie, in der Kolonialgeschichte, Sklaverei und Gesellschaftsanalyse mitvibrieren, befreit der französische Autorenfilmer Bonello den Zombie-Mythos von popkulturellen Aneignungen und legt den Ursprung im haitianischen Volksglauben offen. Er gibt damit den lebenden Toten ihren eigentlichen Schrecken – und auch ihre Schönheit – zurück. Seine Bilder, vor allem die unter widrigen Umständen in Haiti gedrehten, taucht er immer wieder in schemenhafte Dunkelheit, eine nicht greifbare Zwischenwelt. Umso expressiver erscheint die Tonebene, zwischen tropischen Geräuschen und dem von Bonello komponierten Score, betörend und im besten Sinne verstörend.” EPD Film
“Dies ist also kein Film über Zombies, zumindest nicht über jene, die wir aus dem Kino kennen. Dies ist ein Film über Kolonialismus und seine Folgen, ein Film über den Stolz der Schwarzen und die Kraft ihres Widerstands, auch in der Sklavenkolonie Haiti, aus der sie nicht stammten, die sie sich genauso erobern mussten, wie ihre Herren es getan hatten. Es geht ums 19. Jahrhundert, um die Erfindung der Freiheit durch den Liberalismus, die Erfahrungen der Freiheit und dann deren Verdunkelung.
Insgesamt ist dies ein schöner, kluger, grandios über Ausdruck und Gefühl erzählter Film, schwebend, modern in seiner Form.” Artechock„Eine postkoloniale Beschwörung.“ Der Freitag
- Auszeichnungen
Festivaleinladungen
Internationale Filmfestspiele Cannes 2019 – Quinzaine des réalisateurs
San Sebastian Film Festival (Zinemaldia) 2019 – Zabaltegi Tabakalera
Filmfest Hamburg – Nominiert für den Art Cinema Award
Toronto International Film Festival (TIFF) – Masters
Best. Nr.: 7054
ISBN: 978-3-8488-7054-7
EAN: 978-3-8488-7054-7
FSK: 16
Länge: 103
Bild: PAL, Farbe, 16:9
Ton: Dolby Digital
Sprache: Französisch
Untertitel: deutsche Untertitel
Regionalcode: codefree
Label: absolut MEDIEN
Reihe: GRANDFILM
Weitere Titel aus
unserem Programm
Joan Baez – How Sweet the Sound (Sonderausgabe)
Mary Wharton
Vom Sinn des Ganzen - Das Netz des Physikers Hans-Peter Dürr
Claus Biegert